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politik.ead.de
 
 
Newsletter des Politikbeauftragten
 
20. November 2024
 
 
 
 
"An Tagen wie diesen ..."(?)
 
der Mittwoch vergangener Woche wird uns allen wohl noch sehr lange in Erinnerung bleiben: Abends zuvor, inmitten des amerikanischen Wahltages, hat Netanyahu seinen Verteidigungsminister entlassen. Morgens wird schneller als erwartet das US-Wahlergebnis verkündet. Mittags enden die Sondierungsgespräche zur Regierungsbildung in meinem Heimatbundesland Sachsen ergebnislos. Und abends werden wir Zeugen einer folgenschweren Rede unseres Bundeskanzlers im Zusammenhang der Beendigung der Regierungskoalition. 

An genau diesem Tag habe ich mittags den Mitarbeitern der Evangelischen Allianz bekanntgegeben, was seit Anfang letzter Woche auch öffentlich bekannt ist: Ich werde mein Amt als Vorstand zum Ende des ersten Quartals 2025 niederlegen. Und so wird dieser Tag auch für mich persönlich lange in Erinnerung bleiben.

Die Entscheidung war das Ergebnis eines langen Prozesses sowie vieler Gebete und Gespräche. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich in meinen verbleibenden Dienstjahren noch stärker an konkreten Themen und Projekten mit und für Menschen arbeiten muss. Die Tätigkeit der letzten beiden Jahre bei der Evangelischen Allianz hat mir das einmal mehr deutlich gemacht. Ich bin allen Beteiligten äußerst dankbar für die konstruktive und vertrauensvolle Gemeinschaft und Zusammenarbeit. Die Zweierschaft mit Reinhardt Schink an der Spitze hatte dabei besondere geistliche und praktische Auswirkungen auf meine Persönlichkeit und war sehr heilsam.

Ich glaube, dass die Genetik der EAD, Brücken zu bauen und für Zusammenhalt und Einheit einzutreten, je länger je mehr benötigt wird; in Zeiten wie diesen um so deutlicher auch in Berlin und durch das Berliner Büro. 

Man spricht aktuell immer wieder von „herausfordernden Zeiten“. In einem Interview letzte Woche habe ich gesagt – wir dürfen an besagten Mittwoch nicht nur als einen „Schattentag“ denken, sondern auch als einen „Chancentag“. Das gilt gerade in dieser Zeit insbesondere für unser Land und darüber hinaus aber eben auch für uns als Allianz und nicht zuletzt für mich persönlich.

Denn genau so ist es mit unserem großen Gott. Er liebt ja auch immer wieder Neuanfänge. Jetzt gilt es sich gut aufzustellen. Wir als EAD suchen da sehr konstruktiv nach personellen und inhaltlichen Nachfolgelösungen für mich als dem Vorstand wie auch für unser Büro des Beauftragten; dies geschieht in einer großen Vertrautheit und macht mir Mut. 

Ich selbst habe ebenfalls noch keinen klaren Blick, was genau die nächsten Schritte ab April sein sollen. In all diesen organisatorischen und personellen Herausforderungen suchen wir auch Ihre und eure Unterstützung; zum einen im Gebet, aber auch in finanzieller Weise, denn in mancher Hinsicht müssen wir insbesondere den Berliner Stützpunkt besser aufstellen um noch klarer und wirkungsvoller Position beziehen zu können. 

Immer wieder ist es in all diesen Fragen und Herausforderungen sehr tröstlich, dass wir als Kinder Gottes eines wissen dürfen:

"In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke." (Jesaja 30,15).

Frank Heinrich 
mit Dorothea Kirschner, Norina Welteke und Tobias Hofsommer 

 
 
 
 
 
 
 
Aktuelle Lage in Berlin
 
Jeder hat die Entwicklungen der letzten zwei Wochen in den Nachrichten mitverfolgt. Was der Koalitionsbruch ganz praktisch für viele Interessenvertreter bedeutet: Themen, an denen man 3 Jahre lang gearbeitet hat, die kurz vor einer ersten Besprechung im Bundestag standen, sind nun „umsonst“ gewesen. Auch wir wollten diese Woche über die endlich erfolgte Debatte zum Thema Religionsfreiheit im Plenum berichten – aber auch die fiel den Ereignissen zum Opfer und wird in dieser Legislaturperiode wohl nicht mehr auf die Tagesordnung kommen.

Frank Heinrich wurde im Laufe vergangener Woche von mehreren Medien um Statements gebeten – aus dem Inland und Ausland, zur US-Wahl und zu den vorgezogenen Neuwahlen bei uns. Wir verlinken hier ein kurzes Interview mit Frank auf ERF, über die Lage unserer Demokratie.
 

 
 

 
 
 
 
 
Adventsempfang: Herzliche Einladung!
 
Auch wenn der Bundestag nun entschieden hat, dass die nächste Sitzungswoche gestrichen ist: Unser Adventsempfang findet trotzdem statt. Herzliche Einladung auch an Sie und euch! Vielleicht ist ja der ein oder andere Ende November in Hauptstadtnähe. Wir bitten um Voranmeldung per E-Mail an buero.berlin@ead.de.

 

© Interview bei letztjährigem Empfang mit Rabbi Abraham Cooper

 
 
 
 
Abstimmung zur Entkriminalisierung von Abtreibung
 
Die Medien berichten von dem Vorhaben einiger Politikerinnen der ehemaligen Ampel-Koalition, noch vor den Neuwahlen den Paragrafen 218 StGB zu streichen – und somit Abtreibungen zu legalisieren, nach ihrem Wunsch auch ohne Beratungspflicht. Hierzu beispielsweise ein Artikel im Spiegel. Wir hatten innerlich schon fast aufgeatmet, dass es zu dieser Neuerung nicht mehr kommt. Gleichzeitig ist natürlich alles jetzt unter der Wahlkampf-Brille zu betrachten – und deshalb wird auch nicht alles so heiß gegessen wie gekocht: SPD und Grüne müssen ihren Wählern zeigen, dass sie die Änderung zumindest versucht haben. Über ein klares Statement zum Beibehalt des Paragrafen seitens der CDU/CSU-Fraktion sind wir dankbar. Ob die FDP nun die Distanzierung von ihren ehemaligen Ampelpartnern als oberste Priorität sieht oder in der Sache entscheidet, ist noch offen.

Im nächsten Newsletter werden wir, nach Rücksprache mit anderen Engagierten in dieser Thematik, noch einmal informieren, ob und wie man nun am besten aktiv wird. Jetzt können wir aber auf jeden Fall schon einmal für Weisheit in diesem Prozess beten.

 
 
 
 
 
 
Einladung Pressekonferenz Religionsfreiheit / Christenverfolgung
 
Am 5. Dezember 2024 werden bei uns im Büro die Jahrbücher Religionsfreiheit / Verfolgung und Diskriminierung von Christen (von IGFM, IIRF und EAD) 2024 im Rahmen einer hochrangig besetzten Pressekonferenz vorgestellt. Wir planen eine Zoom-Übertragung für Interessierte. Weitere Infos folgen. Wenn Interesse an dieser Ausgabe besteht, schicken wir es Ihnen gerne nach Erscheinen des Buches im Dezember gegen einen Unkostenbeitrag zu.
 
 

 
 
 
 
Nachbetrachtung Eröffnungszeremonie Olympische Spiele
 
Im August hatten wir eine Stellungnahme zur Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Paris veröffentlicht. Nun haben sich die Wogen wieder etwas gelegt. Prof. Dr. Thomas Schirrmacher hat eine ausführliche Nachbetrachtung veröffentlicht, in der er den Vorfall noch einmal aus dem Blickwinkel Meinungsfreiheit/Kunstfreiheit betrachtet – eine wertvolle Lektüre!

 
 
 
 
 
 
 
 
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